Die Fütterung spielt in der Milchviehhaltung eine zentrale Rolle. Das Thema Fütterung beginnt direkt nach der Geburt des Kalbes. Neugeborene Kälber müssen frühstmöglich hochwertige Biestmilch erhalten, da sie nahezu ungeschützt vor Krankheiten zur Welt kommen. Biestmilch ist die Milch einer Kuh, die gerade ihr Kalb zur Welt gebracht hat. Sie hat deutlich mehr Mineralstoffe und Vitamine und einen fünfmal so hohen Eiweißgehalt wie die normale Vollmilch.
Die fehlenden körpereigenen Antikörper des Kalbes werden durch die mit der Biestmilch aufgenommenen Antikörper ersetzt. Je früher die Biestmilchgabe erfolgt, desto besser erfolgt die Aufnahme der Antikörper ins Blut, deshalb sollten Kälber in den ersten Lebensstunden etwa 3-4 Liter aufnehmen.
In den ersten Lebenstagen erhalten die Kälber weiterhin Biestmilch, bevor sie mit Vollmilch oder einer Milchaustauschertränke gefüttert werden. Für eine Milchaustauschertränke wird hochwertiges Milchpulver mit warmem Wasser angemischt.
Die jungen Kälber befinden sich für etwa zehn Wochen in der Tränkephase, in der sie mindestens 6-8 Liter, einige bis zu 15 Liter täglich trinken. Parallel wird ihnen Wasser, Heu und „Kälbermüsli“ angeboten, welches wichtig für die Vormagenentwicklung ist.
Rinder zählen zu den Wiederkäuern und haben mehrere Mägen, die sich aber erst noch entwickeln müssen. Die Vormägen (Pansen, Netzmagen, Blättermagen) sind wichtig, damit das Kalb später, wenn es etwas älter ist – im Gegensatz zu uns Menschen mit nur einem Magen - z.B. Gras verdauen kann.
Jungrinder („Teenager“) fressen frisches Gras auf der Weide oder Heu (getrocknetes Gras) oder wie die Milchkühe (erwachsenen Rinder) eine Futtermischung, die aus mehreren Komponenten besteht. Hauptbestandteile dieser Futtermischung sind in der Regel Gras- und Maissilage (fermentiertes Gras bzw. fermentierte Maispflanze), häufig kombiniert mit kurz geschnittenem Heu oder Stroh. Andere Komponenten können beispielsweise Biertreber (Nebenprodukt der Bierbrauerei), Getreide oder Zuckerrübenschnitzel sein. Mineralfutter, Spurenelemente und Vitamine spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die Fütterung muss stets bedarfs- und leistungsgerecht sein. So erhält eine Milchkuh, die nach der Kalbung viel Milch gibt, eine Futtermischration, die mehr Energie und Nährstoffe enthält als eine Kuh, die wenig Milch gibt, weil ihre Kalbung schon ein paar Monate zurückliegt. Wichtig ist nämlich auch die Körperkondition: verfettete Kühe neigen eher zu Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, mehrere Kuhgruppen zu bilden, sodass die Kühe möglichst individuell und bedarfsgerecht gefüttert werden können.
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Mein Name ist Marie-Theres Brandt. Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Dithmarschen aufgewachsen und war mir schon in meiner Jugend sicher, dass ich später auch mal einen „grünen Beruf“ erlernen möchte. So habe ich nach meinem Abitur eine Ausbildung zur Landwirtin absolviert. Besonders viel Spaß hat mir dabei die Arbeit mit den Tieren und insbesondere mit den Kühen gemacht, weshalb ich nach meinem Studium (M.Sc. Agrarmanagement) und Auslandsaufenthalten in Neuseeland und Irland zwei Jahre als Herdenmanagerin gearbeitet habe. Nun bin ich seit Sommer 2023 Praxismanagerin in einer Tierarztpraxis. In meiner Freizeit verbringe ich Zeit mit meinem Hund und meinem Pferd oder treffe mich mit Familie und Freunden.
Marie-Theres Brandt
M.Sc. Agrarmanagement
25724 Schmedeswurth
E-Mail: marie-theres31093gmxde
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